10.03.2000:
Der Norden Boliviens

Im landestypischen Poncho und mit einem Buenos Tardes begrüßte Franz Schröter die 17 Kakteenfreunde und Gäste zu seinem Diavortrag.
Die herrlichen Aufnahmen von Lobivien, Oreocereen, Rebutien und Sulcorebutien wurden ergänzt durch bolivianische Sehenswürdigkeiten: den Inka-Trail, einen Eisenbahnfriedhof und zwei Esel, die der Fahrer Faustio als Straßenbauingenieure vorgestellt hatte.
Die Reise fand im November statt, dem Beginn des Sommers und der Blütezeit in dem südamerikanischen Land. Deshalb konnten viele der Kakteen und auch andere Pflanzen in voller Blüte betrachtet werden, wie z. B. eine herrlich blaublühende Datura. Die Landschaft - die Tour fand praktisch immer oberhalb von 4000 m statt - bot ganz besondere Schönheiten: Neben bizarren Steinen, die Schröter mit Darstellungen von Salvadore Dali verglich, konnte man weite Salzseen, den Bergsee "Laguna verde" und heiße Quellen bestaunen, in denen man sogar baden konnte.
Auch der Ort, an dem zwei Eisenkreuze an den tödlichen Unfall der beiden deutschen Kakteenfreunde Michael Haude und Erwin Herzog im November 1994 erinnern, wurde gezeigt.
Im Vordergrund standen jedoch die Kakteen: von nur fingerhutgroßen Rebutien bis zu meterhohen Cereen, von schönen Gruppen bis zu gewaltigen Cristaten. Das Tal der weißen Säulen mit unzähligen Oreocereen erinnerte an das berühmte Senilistal in Mexico. Dass sich auch Einheimische an Kakteen begeistern können, zeigte sich an Pepe, einem der Fahrer, der eine wunderschöne Lobivien-Cristate als Pepe's Kaktus "vereinnahmte".
Franz Schröter hat mit seiner Frau das Land in den Anden schon mehrfach besucht und dort auch echte Freunde gefunden. Deshalb ist es für ihn selbstverständlich, zurückzukehren und wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe der Reiseberichte aus Bolivien.

Oswald Illig